FORSCHUNGSPROJEKT

Gesprochene Sprache in schwedischen und deutschen Kommunikationsbereichen.

Ein Vergleich schwedischer und deutscher Korpora der gesprochenen Sprache

Die Erforschung der gesprochenen Sprache hat in den letzten 20 Jahren einen kräftigen Aufschwung erfahren. Doch ist die wissenschaftliche Beschreibung von sprachlichen Daten, die aus alltäglichen, mündlichen Zusammenhängen stammen, teilweise mit dem Vorurteil behaftet gewesen, nicht ausreichende theoretische Dignität zu besitzen. Die Notwendigkeit dieser Forschung ist jedoch international verstärkt deutlich geworden.

Gesprochene Sprache spiegelt alltägliche Phänomene, gesellschaftliche Ordnungsstrukturen und ihren kulturellen Stellenwert wider. Ein Vergleich der gesprochenen Sprache des Schwedischen und Deutschen dürfte diese Kategorien verdeutlichen und Unterschiede freilegen, was sowohl sprachliche Strukturen als auch kulturelle und interkulturelle Funktionszusammenhänge betrifft.

Die sprachlichen Daten beruhen bisher auf einem schwedischen Korpus der gesprochenen Sprache von ca. 1,3 Mill. Wortformen (Jens Allwood 1999) und einem ca. gleich umfangreichen deutschen Korpus der gesprochenen Sprache (Spracharchiv des IDS in Mannheim). Die Korpora sollen nach und nach erweitert werden.

  1. In der ersten Arbeitsphase werden die häufigsten schwedischen und deutschen Wortformen verglichen.
  2. In der zweiten Arbeitsphase werden die grammatischen Konstruktionstypen, die an die häufigsten Wortformen geknüpft sind, untersucht.
  3. In der dritten Arbeitsphase werden verschiedene Phänomene der gesprochenen Sprache wie turntaking, Gesprächseröffnung und -beendigung und typische Gesprächssequenzen untersucht. Dabei stehen besonders kulturelle Kontraste und andere interkulturelle Phänomene im Vordergrund.

Projektleitung: Jens Allwood (Institut für Linguistik), Christiane Pankow (Germanistisches Institut)